
Ja, auch Woody Allen hat sich als Filmemacher an Science-Fiction versucht. Wie nicht anders zu erwarten war, ist eine Komödie draus geworden.
Miles Monroe (Allen) wird nach einer medizinischen Behandlung 1973 eingefroren und 200 Jahre später wieder aufgetaut. Er landet in einer utopischen, von einem Führer in einen Polizeistaat verwandelte Gesellschaft. Die Wissenschaftler haben ihn geweckt, damit er als Person ohne Identität dem Untergrund hilft, den Führer zu beseitigen. Allerdings scheint der ängstliche Neurotiker Miles dafür nicht gerade der Richtige zu sein.
Der Humor bewegt sich in einer breiten Spannweite zwischen unendlich albern und genial subversiv. Über weite Strecken merkt man dem Streifen an, dass Woody Allen seine ersten Schritte als Slapstick-Komiker gemacht hat. Stellenweise fühlt man sich in einem klamaukigen »Dick und Doof«-Film, mit dazu passender – mitunter aber wirklich nervender – Jazzmusik. Der Streifen hat aber auch unsterbliche Momente, wie zum Beispiel die Szene, in der Miles die Nase des Führers als Geisel nimmt.
»Der Schläfer« wurde von den Kritikern geliebt und war ein Erfolg an den Kinokassen. Er gewann den Hugo-Award und wurde noch vor Kurzem von mehreren Magazinen zu den besten Komödien überhaupt gezählt.
Ich kann den Film trotz etlicher schwacher Momente empfehlen, aber man merkt ihm sein Alter inzwischen deutlich an.
Regie: Woody Allen
Drehbuch: Woody Allen, Marshall Brickman
Schauspieler: Woody Allen, Diane Keaton, John Beck, Marya Small, Susan Miller
Musik: Woody Allen
Kamera: David M. Walsh
Land: USA
Budget: 2 Mio. $
Start: 17.12.1973
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