Prey

Prey

Hintergrund

Das »Predator«-Franchise stammt – wie die Terminator-Saga – noch aus den Achtzigern und ist – wie die Terminator-Saga – in meinen Augen allmählich ausgelutscht. Vor allem nach den eher unterdurchschnittlichen Filmen der letzten Zeit.

Dem Predator-Thema haben die Macher mit der neuesten Verfilmung namens »Prey« versucht, neuen Wind einzuhauchen, indem man die Handlung in das achtzehnte Jahrhundert verlegt hat, und zwar in den fernen Westen der USA, wo sich ein unberührter Stamm der Comanchen mit den außerirdischen Jäger herumschlagen muss.

Handlung

Naru ist eine junge Comanchen-Frau, die eigentlich Heilerin werden soll, aber davon träumt, eine große Jägerin zu werden. Mit einigen Kriegern, die sie nicht ernst nehmen, macht sie sich auf den Weg, einen wilden Berglöwen zu töten. Dann stoßen sie allerdings auf einen Predator, der die Gruppe nach und nach dezimiert. Als würde das noch nicht reichen, stoßen Naru und die Überlebenden auch noch auf eine Gruppe französischer Trapper, die ihnen ebenfalls ans Leder wollen.
Nach seiner Veröffentlichung hat der Film überwiegend gute Kritiken bekommen, also habe ich die DVD mit einer gewissen Vorfreude in den Player gelegt. Doch ich wurde enttäuscht und finde den Film eher unterdurchschnittlich.

Bewertung

Natürlich ist es den Machern hoch anzurechnen, dass sie das Setting in die Eingeborenenkultur der frühen USA verlegen und diese dann auch noch glaubwürdig zeigen, was wohl einen Großteil der Kritiker positiv gestimmt hat. Auch die Schauspieler, allen voran Amber Midthunder, machen einen fantastischen Job. Aber Drehbuch und Inszenierung haben in meinen Augen eklatante Schwächen.

Da wären zunächst die schwachen Charakterisierungen, die sich zu oft an gängigen Klischees ausrichten. Die anderen Comanchen nehmen Naru nicht ernst und prügeln sich sogar mit ihr, was im Film alles andere als glaubwürdig herüberkommt. Die französischen Trapper als eindimensionales Feindbild wirken fast schon wie in einer Parodie.  Es geht alles zunächst sehr gemächlich los und der Predator betritt erst nach der Hälfte der Laufzeit die Bildfläche. Dann geht aber alles so schnell, dass man bei den unsauberen Schnitten kaum folgen kann.

Gut, das war im ersten Film auch schon so, hat hier aber besser funktioniert, da sich die Schauspieler um Arnold Schwarzenegger nicht so ernst genommen haben. Insgesamt richtet sich »Prey« sehr eng an den ersten »Predator«, ohne aber dessen Spannung zu erreichen.

Die Unsichtbar-Optik des außerirdischen Jägers kommt mit so übertriebenen Spezialeffekten daher, dass er eigentlich immer gut zu erkennen ist. Daneben macht er einen Höllenlärm, dass Comanchen und Trapper eigentlich immer genau wissen müssen, wo er gerade ist. Dann die Kampfszenen. Völlig übertrieben. Stellenweise bewegt sich Naru wie ein Gummiball im Zeitraffer, das man auch schon nicht mehr folgen kann.

Der Predator agiert selber ohne Sinn und Verstand. Er wird in den Kopf geschossen, zigfach mit Harpunen, Messern und sonstigen Waffen verletzt, dass das grüne Blut nur so spritzt, aber Konsequenzen hat es für ihn nicht. Als hätten die Macher zu viele Computerspiele gespielt, wo die Gegner erst umkippen, wenn der Balken mit der Lebensenergie verbraucht ist. Es macht einfach keinen Sinn.

Die ganzen Actionszenen sind völlig spannungsarm inszeniert. Ich mochte die Figur der Naru, aber mit ihr mitfiebern konnte ich nicht.

Fazit

Nein, ich konnte mich mit »Prey« nicht anfreunden und war froh, als er endlich vorbei war.
Ich hoffe, dass es mit den endlosen Versuchen, das Predator-Franchise weiter zu melken, endlich zu Ende geht.

Daten

Regie: Dan Trachtenberg
Drehbuch: Patrick Aison
Schauspieler: Amber Midthunder, Dane DiLiegro, Dakota Beavers, Stormee Kipp, Stefany Mathias, Ray Strachan
Musik: Sarah Schachner
Kamera: Jeff Cutter
Land: USA
Budget: 65 Mio. $
Kinostart: 21.7.2022

Links

https://de.wikipedia.org/wiki/Prey_(2022)

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*