
Ich denke mal, jeder Junge, der in den Achtzigern aufgewachsen ist, kennt diesen Film. Ich kann mich noch daran erinnern, wie wir aus Lego Kampfsterne, Transporter und die Raumjäger gebaut haben. In unseren Zimmern spielten wir wahre Sternschlachten nach, bis Raumschifftrümmer – also Legosteine – in der ganzen Wohnung verteilt waren, was sofort den Zorn der Zylonen (also der Eltern) nach sich zog. Entsprechend oft haben wir uns diesen Film und die folgenden Galactica-Filme angeschaut, die regelmäßig im TV liefen.
Ich habe mir neulich die Galactica-Spielfilm-Trilogie gekauft, um zu sehen, ob sich nostalgische Gefühle einstellen. Ich wurde nicht enttäuscht. Aber man geht heute etwas anders an diese Filme heran und sieht Dinge, die man früher nicht entdeckt hat. Zum einen, dass es sich bei »Kampfstern Galactica« um eine TV-Serie handelt, deren erste Folgen man zu einem Kinofilm zusammengeschnitten hat.
Nun hatten die Verantwortlichen die Serie auf relativ hohem Niveau produziert und sowohl Effekte als auch Kulissen bewegen sich durchaus auf Kinostandard. Ganz besonders die Raumkämpfe hat man sehr gut hinbekommen. Sie stehen denen von »Star Wars« nicht wirklich nach. Das verwundert auch nicht, da mit John Dykstra einer der Effektgurus engagiert wurde, die bei »Krieg der Sterne« die Raumschlachten animiert haben. Die Handlung erscheint aber doch etwas zusammengestöpselt und hier merkt man bei Drehbuch und Schauspielern dann das TV-Niveau.
Eingefleischte »Star-Wars«-Fans werden das Ganze für ein Plagiat halten. Vieles bis hin zu der typischen Space-Opera-Handlung wirkt auch sehr ähnlich, aber von allen »Star-Wars«-Folgeproduktionen ist dieses Werk noch eines der besseren und ungewöhnlicheren. Der Schwerpunkt liegt auf der militärischen Auseinandersetzung mit den Zylonen und dem Schauplatz im Inneren des Schlachtschiffes, wo der Großteil der Handlung spielt. Deshalb würde ich die Serie und damit den Kinofilm eher in die Schublade der Military-SF stecken als in die Kategorie einer typischen Space-Opera.
Gut eingefangen wurde der Zeitpunkt der Produktion. Man atmet die Disco-Ära der Siebziger in fast jeder Szene durch die Kostüme, die Frisuren, die Musik – besonders auf dem Casino-Planeten später im Film. Einiges wirkt gnadenlos lächerlich und fast schon peinlich, wie beispielsweise der Roboterhund. Von den aus der Serie zusammengestoppelten Filmen ist der erste jedenfalls der beste. Als Science-Fiction-Fan sollte man zumindest diesen Streifen aus dem »Galactica«-Universum kennen.
Regie: Richard A. Colla
Drehbuch: Glen A. Larson
Schauspieler: Richard Hatch, Dirk Benedict, Lorne Greene, John Colicos
Musik: Stu Phillips
Kamera: Ben Colman
Land: USA
Start: 07.07.1978
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