The Dark Side of the Moon

Ich habe diese Direct-to-Video-Produktion schon einmal in den Neunzigern aus der Videothek ausgeliehen, aber richtig erinnern konnte ich mich nicht mehr. Nach erneutem Ansehen fällt es mir schwer, zu entscheiden, wie ich den Film bewerten soll. Die Schauspieler lieferten eine halbwegs solide Vorstellung, Effekte und Kulissen sind für einen B-Film auch nicht allzu schlecht.
Die Handlung liest sich wie eine okkulte Version von »Alien«: Ein Raumschiff mit ein paar Arbeitern an Bord ist im All unterwegs, um alte Militärsatelliten zu sprengen. Plötzlich fällt alle Energie aus und das alte Space Shuttle Discovery taucht auf. Das ist seltsam, denn es ist damals nach einem Unfall im Bermuda-Dreieck abgestürzt. An Bord findet sich eine Leiche, die ein unerwartetes Eigenleben zu führen beginnt. Die Besatzung wird immer weiter dezimiert. Erklärung: Satan ist mit dem Space Shuttle aus dem Bermuda-Dreieck aufgetaucht und will nun die Seelen der Raumschiffbesatzung!

Die Beschreibung der Handlung von »The Dark Side of the Moon« hört sich skurriler an, als sie im Film rüberkommt. Man entdeckt Parallelen zum einige Jahre später erschienenen Weltraumhorror »Event Horizon«, der deutlich mehr gekostet hat. Die Schauspieler? Kennt man nicht. Joe Turkel hatte eine Nebenrolle in »Blade Runner«, John Diehl hatte Nebenrollen in allen möglichen Filmen von »Die Klapperschlange« bis »Pearl Harbor«, wobei ich mich an keine einzige erinnere. Der Regisseur hat ein Musikvideo gemacht, und dann hat man nie wieder was von ihm gehört.

Man hat sehr viele Anleihen bei »Alien« genommen, inklusive des Fluchtversuches der Hauptperson durch strobo-beleuchtete Raumschiffgänge mit Alarmsirenen im Hintergrund. Schmunzeln musste ich bei den Szenen im Space Shuttle Discovery, dessen Inneres eher einem verdreckten Heizungskeller gleicht.

Was bleibt, ist ein B-Movie, der seine bescheidenen Möglichkeiten halbwegs nutzt und die Klippen der unfreiwilligen Komik zumeist erfolgreich umschifft. Im Kino hat ein solcher Film nichts zu suchen, aber wenn er mal irgendwo im Fernsehen läuft oder auf dem Wühltisch zu finden ist, kann man beherzt zugreifen und einen belanglosen Abend haben.

Regie: D.J. Webster
Drehbuch: Carey Hayes, Chad Hayes
Schauspieler: Robert Sampson, Will Bledsoe, Joe Turkel, Camilla More, John Diehl
Musik: Philip Davies, Mark Ryder
Land: USA
Start: 1990

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