Die Fliege (1958)

Ich kannte bisher nur »Die Fliege« von 1986 mit Jeff Goldblum als fehlteleportiertem Wissenschaftler. Nun wurde es Zeit, mir die erste Verfilmung der gleichnamigen Kurzgeschichte von George Langelaan anzuschauen, die seinerzeit im Playboy erschien. Die Prämisse ist bei beiden Filmen gleich: Ein Wissenschaftler experimentiert mit der Teleportation von Materie und verschmilzt bei einem fehlgeschlagenen Experiment mit einer Fliege, die mit in den Teleporter geraten ist. Während bei der Neuverfilmung die Verwandlung nur langsam vonstattengeht, kommt André (Hedison) direkt mit einem Fliegenkopf und einer Fliegenklaue aus dem Gerät. Der Aufbau der Story ist hier auch ein anderer: Der betroffene Wissenschaftler wird gleich zu Beginn tot unter einer Metallpresse gefunden, offenbar von seiner Frau Helen (Owens) umgebracht. Andrés Bruder (Price) und ein Inspektor (Marshall) untersuchen den Fall und kommen erst nach und nach hinter die Geschehnisse.

Natürlich kann der Film von 1958 filmtechnisch nicht mit Cronenbergs Neuverfilmung mithalten, ist für die Möglichkeiten der Fünfziger und trotz des übersichtlichen Budgets aber effektiv umgesetzt worden. Besonders das Ende unterscheidet sich von seinem Nachfolger und jagt einem auch heute noch einen Schauder unter die Haut. Es gilt als eine der besten Szenen der Horrorfilmgeschichte.

Wie bei vielen Gruselfilmen dieser Zeit stellt sich aufgrund der begrenzten Mittel mitunter eine unfreiwillige Komik ein, aber den Zuschauern hat der Film damals so gut gefallen, dass er in den Jahren danach zwei Fortsetzungen nach sich zog.

»Die Fliege« ist das erfolgreichste Werk des aus Deutschland stammenden Regisseurs Kurt Neumann, der sich mit Science-Fiction-Produktionen (unter anderem »Rocketship XM«) einen Namen gemacht hatte. Leider bekam er von diesem Erfolg nichts mehr mit, da er kurz vor Erscheinen des Werks starb.

Für Freunde von »Die Fliege« von 1986 ist der Film interessant, um einmal zu sehen, wo Cronenbergs Meisterwerk seinen Ursprung hat, aber auch für alle anderen Fans von Genre-Klassikern ist der Streifen hochgradig empfehlenswert.

Regie: Kurt Neumann
Drehbuch: James Clavell
Schauspieler: Al Hedison, Patricia Owens, Vincent Price, Herbert Marshall
Musik: Paul Sawtell
Kamera: Karl Struss
Land: USA
Budget: 495.000 $
Start: 29.8.1958

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