
Von den großen Jules-Verne-Verfilmungen der Fünfziger mit »20.000 Meilen unter dem Meer« und »Reise zum Mittelpunkt der Erde« ist »Von der Erde zum Mond« eindeutig die schwächste.
Die Handlung hält sich lose an den gleichnamigen Klassiker und seine Fortsetzung »Reise um den Mond«. Nach dem amerikanischen Bürgerkrieg erfindet der Industrielle Victor Barbicane (Cotten) einen neuen Sprengstoff und will ihn als Antriebsmittel eines Raumschiffes zum Mond nutzen. Dafür braucht er die Hilfe seines Erzfeindes Nicholl (Sanders), der nach einigen Problemen mit dem Bau des Raumschiffes schließlich mit auf die Reise geht. Natürlich gibt es dabei etliche Abenteuer zu bestehen mit der üblichen Konsequenz einer unsicheren Rückkehr.
Das Drehbuch ist, inklusive vieler Dialoge, sehr schwach und strotzt vor Logikfehlern und Inkonsequenz. Ebenso sind die Spezialeffekte mau, was verwundert, da Regisseur Byron Haskin mit »Krieg der Welten« fünf Jahre früher einen Meilenstein des Genres geschaffen hat. Die gute Darstellerleistung von Joseph Cotten (»Der dritte Mann«) kann den Film leider auch nicht mehr retten. Wenn man an der Thematik einer Reise zum Mond interessiert ist, bietet »Rakete zum Mond« von 1950 die bessere Alternative. Kenner werden bemerken, dass man synthesizerbasierte Audioeffekte aus »Forbidden Planet« recycelt hat, was den Film aber auch nicht aufwertet.
Für Freunde klassischer SF vielleicht interessant, ist »Von der Erde zum Mond« ein eher naiv umgesetzter Film, der auch wegen seiner billigen Effekte und der haarsträubenden Dialoge seiner literarischen Vorlage leider nicht gerecht wird.
Regie: Byron Haskin
Drehbuch: Robert Blees, James Leicester
Schauspieler: Joseph Cotten, George Sanders, Debra Paget
Musik: Louis Forbes
Kamera: Edwin B. DuPar
Land: USA
Start: 06.11.1958
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