
»Planet der Affen« war ein extrem erfolgreicher Science-Fiction-Film aus den Sechzigerjahren, der nicht nur mehrere Filmfortsetzungen und Remakes nach sich zog, sondern auch eine Fernsehserie in den Siebzigern. Die Handlung: Eine Gruppe Astronauten fliegt zu einem anderen Stern. Durch die Zeitdilatation sind seit dem Start von der Erde Jahrhunderte vergangen. Die Astronauten landen auf einem erdähnlichen Planeten, auf dem intelligente, sprechende Affen in einer bizarren mittelalterlich anmutenden Kultur über tierähnliche und stumme Menschen herrschen. Die Astronauten werden von den Affen niedergemetzelt. Nur Taylor (Heston) wird gefangen genommen und versucht verzweifelt, seine Freiheit wiederzuerlangen.
Natürlich ist »Planet der Affen« fast 50 Jahre alt und wirkt in vielen Dingen leicht angestaubt. Inhaltlich und von seiner unterschwelligen Botschaft her ist der Film aber immer noch top. So technisch rückständig die Zivilisation der Affen auf dem (scheinbar) fernen Planeten erscheint, so erschreckend ähnlich ist deren Kultur von Wahn, Bürokratie, Macht, Lügen und Intrigen der heutigen Gesellschaft. Man kann sich über das Unrecht ereifern, das die Affen dem menschlichen Astronauten Taylor antun, muss sich aber zu Recht die Frage gefallen lassen, ob es der Mensch denn anders machen würde. Unvergessen ist der Schluss, der auch noch die letzte Illusion über das Schicksal der Menschheit in Trümmer legt.
Klar: Masken und Sets kriegt man inzwischen besser hin und Spezialeffekte kommen im Film kaum vor. Das muss aber nicht schlecht sein, weil man sich so mehr auf die Handlung konzentrieren kann. Heute neigt man dazu, zu viele Effekte reinzupacken und vernachlässigt darüber oft alles andere.
An den »alten« Filmen gefällt mir auch oft, dass man sich mehr Zeit lässt, die Handlung ins Rollen zu bringen und die Charaktere einzuführen. Bei »Planet der Affen« passiert erst mal nicht viel und man sieht etliche Minuten lang, wie die Astronauten in ihrer »neuen« Welt herumlaufen. Manche heutigen Zuschauer würden das vielleicht öde finden, aber ich denke, man gewinnt so einen intensiveren Zugang zum Film und kann tiefer eintauchen. Genug schwadroniert! Dieser Film ist Kult, und wer ihn nicht kennt, sollte ihn schleunigst schauen.
Regie: Franklin J. Schaffner
Drehbuch: Michael Wilson, Rod Serling
Schauspieler: Charlton Heston, Roddy McDowall, Maurice Evans, Kim Hunter
Musik: Jerry Goldsmith
Kamera: Leon Shamroy
Land: USA
Budget: 5,8 Mio. $
Start: 8.2.1968
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