Flash Gordon

Ich muss zugeben, dass ich weder die Comicserie noch die Fernsehserie kenne, auf der der Film basiert. Insgesamt erwartet uns ein trashiges, aber kultiges Spektakel mit einer bizarren Mischung aus Science-Fiction und Fantasy.

Auf der Erde ereignen sich permanent Naturkatastrophen, und nur der Wissenschaftler Zarkov (Topol) weiß, dass Außerirdische dafür verantwortlich sind. Zusammen mit Footballstar Flash Gordon (Jones) und der Journalistin Dale (Anderson) bricht er in einer Rakete auf, um dem fiesen Weltraumimperator Ming (von Sydow) zu zeigen, wo der Hammer hängt. Dabei erlebt er allerhand Abenteuer, die sich nur ein Mensch mit massivem Drogenkonsum ausgedacht haben kann.

Der Film erinnert mich von Stil und Aufbau her stark an das bizarre Weltraummärchen »Barbarella«. Das ist gar nicht mal so weit hergeholt, da beide Filme von dem bekannten Produzenten Dino De Laurentiis auf die Leinwand gebracht wurden.

Seinerzeit lobte man die Special Effects, auch wenn ich heute nicht mehr nachvollziehen kann, wieso. Der Einfluss von »Star Wars« ist ebenfalls erkennbar, allerdings sind die Effekte trotz des großen Budgets gegenüber George Lucas’ Meisterwerk in der Kreisliga. Im direkten Vergleich ähnelt »Flash Gordon« eher einer Schrottverfilmung wie »Star Crash«.

Und wo wir schon beim Thema »Star Wars« sind: Ursprünglich wollte George Lucas in den Siebzigern »Flash Gordon« verfilmen, aber Dino De Laurentiis rückte die Filmrechte nicht raus und Lucas schuf sich dann seine eigene Saga. Flash-Darsteller Jones verließ wegen Differenzen mit dem Produzenten kurz nach Abschluss der Dreharbeiten das Filmprojekt und seine Texte wurden in der Nachbearbeitung zu einem großen Teil von jemand anderem vertont. Durch Jones’ zornigen Abgang verflüchtigte sich die Chance auf einen zweiten Teil, der fest geplant war.

Der Film machte einen erfreulichen Umsatz an der Kinokasse und wird, ebenso wie »Barbarella«, heute zu Recht als Trash-Kultfilm gesehen, was sicher auch an dem guten Soundtrack liegt, der hauptsächlich von der Band »Queen« beigesteuert wurde.

Mir selbst ist das ganze Spektakel zu albern, aber Freunden von fantasiereichen Kulissen und Kostümen mit Spaß an einem abstrusen Drehbuch kann man den Film sicherlich empfehlen. Geschmackssache eben.

Regie: Mike Hodges
Drehbuch: Lorenzo Semple Jr.
Schauspieler: Sam J. Jones, Melody Anderson, Ornella Muti, Max von Sydow, Chaim Topol, Timothy Dalton
Musik: Queen, Howard Blake
Kamera: Gilbert Taylor
Land: UK
Budget: 20 Mio. $
Start: 05.12.1980

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