Der letzte Countdown

Ein immer wiederkehrendes Thema im Zusammenhang mit Zeitreisen ist die Frage nach den Konsequenzen, wenn man in der Zeit zurückreisen könnte, um Fehler oder Katastrophen zu verhindern. Damit beschäftigt sich auch »Der letzte Countdown«.

Der Flugzeugträger Nimitz mit Kommandant Yelland (Douglas), dem Zivilisten Lasky (Sheen) und Geschwaderkommandant Owens (Farentino) wird durch einen elektromagnetischen Sturm in die Vergangenheit versetzt, und zwar zufälligerweise ein paar Tage vor dem japanischen Angriff auf Pearl Harbor. Natürlich beschließt Yelland, die Gelegenheit zu nutzen, um den Angriff abzuwehren.

Produzent Peter Douglas (ein Sohn von Kirk Douglas) bearbeitete die Navy so lange, bis die Crew eine umfassende Drehgenehmigung für den Flugzeugträger Nimitz bekam. Sehr viel Energie hat man auch auf die Produktion der Luftkampfszenen verwendet, und wenn man sich nur ein wenig für Militärtechnik interessiert, kann man sich der Faszination des Films nicht entziehen. So sind die Nimitz und ihre Flugzeuge auch die wahren Stars des Streifens. Die authentischen Aufnahmen des ungleichen Kampfes zweier F-14 Tomcats mit japanischen Zeros aus dem Zweiten Weltkrieg lassen einem die Kinnlade nach unten klappen. Damals musste alles noch mit wirklichen Flugzeugen inszeniert werden, denn Digitaltechnik gab es noch nicht. Darum wirken diese »alten« Streifen durchweg realistischer.

Die Story selbst ist interessant, rückt aber vor den spektakulären Aufnahmen deutlich in den Hintergrund. Hier hätte man mehr draus machen können. Moralische Fragen oder die Folgen eines solch gravierenden Eingriffs in die Geschichte werden zwar angerissen, dann aber nicht weiter verfolgt. Auch auf die Charakterentwicklung hat man nicht viel Energie verschwendet.

Im Vergleich mit den brachialen Actionstreifen eines Michael Bay mit oftmals übertrieben patriotischen Szenen stellt dieser Film eine deutlich intelligentere Alternative dar. Sehenswert ist das Werk wegen der spektakulären Aufnahmen allemal.

Regie: Don Taylor
Drehbuch: Thomas Hunter, Peter Powell, David Ambrose, Gerry Davis
Schauspieler: Kirk Douglas, Martin Sheen, Katharine Ross, James Farentino, Ron O’Neal, Charles Durning
Musik: John Scott
Kamera: Victor J. Kemper
Land: USA
Budget: 12 Mio. $
Start: 01.08.1980

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