
Wer wie ich in den Achtzigern aufgewachsen ist, konnte es kaum vermeiden, mit den »Masters of the Universe«-Actionfiguren von Mattel in Berührung zu kommen. Bei mir beschränkte sich dieser Kontakt auf Besuche in Kinderzimmern von Klassenkameraden. Ich konnte mit den Figuren nichts anfangen. Zu lächerlich schienen mir schon damals Namen wie He-Man, Skeletor und Evil-Lynn. Außerdem war mir nie klar, was zum Teufel jemand in einer Science-Fiction-Welt mit einem Schwert machen wollte. Anscheinend müssen die Macher aber eine Menge von den Plastikfiguren umgesetzt haben, sonst wäre man kaum auf die Idee gekommen, einen Live-Action-Film daraus zu gestalten.
Unterhaltsam fand ich »Masters of the Universe« damals schon. Es sollte allerdings jedem klar sein, dass man bei diesem Film nicht den geringsten Anspruch erwarten darf. Aber amüsieren kann man sich durchaus.
Zur Handlung: Auf dem fernen Planeten Eternia hat Bösewicht Skeletor die Macht übernommen. Der Krieger He-Man und seine Freunde fliehen mit Hilfe eines Dimensionsschlüssels auf die Erde. Dabei werden sie von Skeletors Schergen verfolgt, was zu allerhand Kämpfen und Actionszenen führt.
Skeletor, eine schlechte Kopie des Imperators aus Star Wars, wird von dem genialen Frank Langella verkörpert. Er schafft es tatsächlich, weniger lächerlich zu wirken, als für diese Rolle zu erwarten gewesen wäre. Dolph Lundgren in seiner ersten Hollywood-Hauptrolle spielt He-Man. Er macht eigentlich einen guten Job, aber in seiner Gladiatoren-Kluft mit wallendem blonden Haar sieht er eher so aus, als hätte sich ein Sandalenfilm-Mime auf den Set eines Zukunftsstreifens verlaufen. Zum Glück lassen die Macher einigen Humor einfließen, was unter anderem James Tolkan aus »Zurück in die Zukunft« zu verdanken ist.
Mit zwanzig Millionen Dollar hat man viel Geld in diese Produktion gesteckt, und das sieht man dem Film auch an. Die Spezialeffekte sind auf der Höhe der Achtziger und die anderen Produktionswerte stimmen auch.
Allerdings wirkt der Streifen oft wie eine »Star Wars«-Kopie und war an der Kinokasse nicht sonderlich erfolgreich. Die Idee, Spielzeugfiguren auf die Leinwand zu bringen, gab es also schon vor den »Transformers«-Filmen. Das Niveau ist ähnlich.
Regie: Gary Goddard
Drehbuch: David Odell, Stephen Tolkin
Schauspieler: Dolph Lundgren, Frank Langella, Meg Foster
Musik: Bill Conti
Kamera: Hanania Baer
Land: USA
Budget: 22 Mio. $
Start: 07.08.1987
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