Robocop

1987 war ein gutes Jahr für Science-Fiction-Filme. »Predator« kam heraus, ebenso wie »Running Man«, »Spaceballs« und »Die Reise ins Ich«. Mein Favorit aus diesem Jahr ist aber immer noch »Robocop«, den ich mir gestern nach langer Zeit wieder ansah.

Im Detroit der Zukunft ist das Verbrechen außer Kontrolle geraten. Die Firma OCP bastelt aus den Überresten des erschossenen Polizisten Murphy (Weller) einen Cyborg, der als Prototyp eines »Robocops« in den Einsatz gegen das Verbrechen geschickt wird. Dabei muss er sich nicht nur mit einer Bande von brutalen Gangstern und korrupten Firmenbossen auseinandersetzen, sondern wird auch mit seiner eigenen Vergangenheit konfrontiert.

An diesem Film stimmt einfach alles. Die Regie von Paul Verhoeven, dessen Hollywood-Durchbruch mit »Robocop« gelang, ist fantastisch. Dabei drückt der Niederländer dem Action- und Tragikanteil der Story durch ultrabrutale Gewaltszenen und überspitzte Nachrichteneinspieler einen satirischen Stempel auf. Das Drehbuch macht aus dem scheinbaren Actionknaller auch einen Film, der sich mit der Definition des Menschseins auseinandersetzt. Ist jemand, dessen Hirn und Gesicht auf einen Roboter gesetzt worden ist, nun ein Mensch oder eine Maschine? Es sind diese leisen Untertöne zwischen den Actionszenen, die das Werk aus dem Brei der Achtziger-Kracher hervorheben und zu etwas Besonderem machen.

Das Ganze wird gekrönt durch das umwerfende Spiel von Peter Weller. Sein fröhliches Lächeln als Polizist steht in krassem Gegensatz zum melancholischen Blick des Robocop, wenn er sich zum ersten Mal den Helm abnimmt und die Überreste seines Menschseins in einem zerbrochenen Spiegel betrachtet.

Auch die anderen Schauspieler, darunter Nancy Allen, Ronny Cox, Miguel Ferrer und Kurtwood Smith als Bösewicht liefern sehr gute Leistungen ab. Die Kameraarbeit stammt vom deutschen Jost Vacano, der mit »Das Boot« berühmt wurde. Die tolle Musik kreierte Meisterkomponist Basil Poledouris (»Conan«, »Starship Troopers«), der viel zu früh an Krebs starb.

»Robocop« bietet als einer von wenigen Filmen sowohl packende Actionszenen und Unterhaltung als auch eine Menge ernster Themen und darüber hinaus spitze Satire.
Pflicht für jeden Science-Fiction-Freund! Achtung: bei der DVD unbedingt die ungeschnittene Fassung besorgen.

Regie: Paul Verhoeven
Drehbuch: Edward Neumeier
Schauspieler: Peter Weller, Nancy Allen, Ronny Cox, Kurtwood Smith, Miguel Ferrer
Musik: Basil Poledouris
Kamera: Jost Vacano
Land: USA
Budget: 13 Mio. $
Start: 17.07.1987

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