Der Blob

Glibberiges Monster aus dem Weltall vernascht harmlose Städter und wächst dabei. Die Idee ist nicht neu, wurde sie doch 1958 schon einmal mit Steve McQueen verfilmt. Es handelt sich also um ein Remake. Allerdings ist die Neuverfilmung nett gemacht. Ein paar hübsche Splattereffekte garnieren die Handlung. Das Hauptaugenmerk wurde aber auf die Charakterisierung der schrulligen US-Kleinstadtbewohner mit ihren Marotten gelegt. Die Macher, darunter Regisseur Chuck Russell (»Dreamscape«) und Frank Darabont (»Die Verurteilten«, »The Walking Dead«) haben es geschafft, auch eine Prise Humor einfließen zu lassen und trotz der jugendlichen Hauptdarsteller (Dillon, Smith) ein Teenie-Horror-Desaster wie in »Alien vs. Predator 2« vermieden.

Die 19 Millionen Dollar Produktionskosten sind beachtlich und gingen wahrscheinlich für die Effekte drauf, die auf der Höhe der späten Achtziger sind, aber heute antiquiert wirken. Meine Lieblingsszene ist der Augenblick, wo ein Koch von dem Blob in den Abfluss eines Waschbeckens gesaugt wird.

Was leider wirklich billig wirkt, ist die am Synthesizer komponierte Filmmusik des Deutschen Michael Hoenig von der Band »Tangerine Dream«. Sie verleiht dem Film ein starkes B-Movie-Flair.
In bester »Akte X«-Manier treiben sich in der zweiten Filmhälfte jede Menge Regierungsbeamte in Schutzanzügen in der Kleinstadt herum. Ihnen ist die Konservierung des außerirdischen Organismus wichtiger als das Leben der Stadtbevölkerung. Später dämmert den Protagonisten, dass das Monster so außerirdisch eigentlich gar nicht ist, sondern im Weltall von der Regierung gezüchtet wurde. Das unterscheidet die Handlung von der alten Verfilmung, bei dem das menschenverschlingende Monster noch ein Synonym für den Kommunismus war. Ende der Achtziger sieht man die Verantwortung bei vermeintlichen Verschwörungen eher in den oberen Regierungsetagen.

Bei aller Kritik an Waffenforschung und Regierung geht es bei dem Film doch hauptsächlich um die Spannung und die netten Splattereffekte. Obwohl die Reaktionen und die Einnahmen an den Kinokassen verhalten waren, kann ich nur sagen: Mission erfüllt!

Regie: Chuck Russell
Drehbuch: Chuck Russell, Frank Darabont
Schauspieler: Kevin Dillon, Shawnee Smith
Musik: Michael Hoenig
Kamera: Mark Irwin
Land: USA
Budget: 19 Mio. $
Start: 05.08.1988

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