
In Deutschland gedrehte Science-Fiction-Filme gibt es nicht sehr viele. So war es etwas Besonderes, als Wolfgang Petersen 1985 diesen Streifen mit Hollywoodgeld in den Bavaria-Filmstudios in München inszenierte.
Ursprünglich sollte der Film unter der Regie von Richard Loncraine in Budapest realisiert werden, aber Filmstudio und Regisseur verstanden sich nicht sonderlich. So wurde das Projekt an Petersen weitergereicht, der gerade mit »Das Boot« und »Die unendliche Geschichte« Eindruck hinterlassen hatte. Der deutsche Regisseur holte den Film nach München und drehte sämtliche Szenen neu, wobei er einige Außenaufnahmen auf Teneriffa filmte.
Es geht um den jungen Raumpiloten Davidge (Quaid), der im Krieg gegen die außerirdischen, amphibienartigen Drac kämpft und zusammen mit einem von ihnen (Gossett) über einem unbewohnten Planeten abgeschossen wird. Mensch und Drac müssen sich zusammenraufen, um auf dieser nicht gerade paradiesischen Welt überleben zu können.
Die Grundidee und die ganze erste Hälfte des Films sind überzeugend und frisch. Die Schauspieler liefern eine zufriedenstellende Leistung ab, die Spezialeffekte und die Umgebung auf dem fremden Planeten wurden gut realisiert. Handwerklich kann man gegen den Film wenig sagen. Filmmusikfreunde werden die Ähnlichkeit in einigen Themen des hervorragenden Soundtracks mit dem von »Mad Max 3« bemerken, der im selben Jahr erschien und auch von Maurice Jarre komponiert wurde.
Der Film hätte besser werden können, wenn er sich weiter auf die Konflikte der beiden Hauptfiguren konzentriert hätte. Aber leider verabschiedet er sich nach der ersten Hälfte von diesem Thema und schlägt eine völlig neue Richtung ein. Ohne zu viel zu spoilern: Diese zwei Teile passen nicht wirklich zueinander, und der Übergang wird durch Logikfehler verdorben. Das Ende gerät trotz einiger Actionszenen unnötig sentimental, auch wenn manche Zuschauer das sicher mögen werden. In der Tat wird der Film heute von Fans dafür gelobt, dass er einer der wenigen SF-Streifen mit einer moralischen, warmherzigen Botschaft ist.
Das Werk bekam 1985 weder sonderlich gute Bewertungen, noch war es ein Erfolg an den Kinokassen, was aber auch mit verpfuschtem Marketing zusammenhing. Die Sets konnte man lange Zeit noch bei einer Führung in den Bavariafilmstudios bei München besichtigen. Ob das heute noch der Fall ist, weiß ich nicht.
Wegen der hervorragenden ersten Hälfte und den guten handwerklichen Qualitäten kann man sich den Film dennoch ansehen.
Regie: Wolfgang Petersen
Drehbuch: Edward Khmara
Schauspieler: Dennis Quaid, Louis Gossett jr., Brion James
Musik: Maurice Jarre
Kamera: Tony Imi
Land: D, USA
Budget: 29 Mio. $
Start: 20.12.1985
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