
Obwohl der Film offenbar eine Menge Liebhaber hat, war ich nicht ganz so begeistert. Aber zunächst zur Story, und die hält, was der Titel verspricht.
Nach Problemen mit dem Raumschiff muss ein Astronaut als einziger Überlebender (wenn man von einem kleinen Affen absieht) mit der Rettungskapsel auf dem Mars landen, was bis dahin noch niemand gemacht hat. Mit begrenztem Sauerstoff, Wasser und Nahrung muss er irgendwie am Leben bleiben.
Die erste Hälfte von »Robinson Crusoe auf dem Mars« ist halbwegs interessant anzuschauen. Natürlich ist der Film ein Klassiker und damals hatte man auch noch keine Ahnung, wie es überhaupt auf dem Mars aussieht. Dass vor diesem Hintergrund die Darstellung des Mars nicht realistisch ist, kann man dem Film nicht ankreiden. Im Gegenteil. Es ist interessant zu sehen, wie man sich den Mars früher vorgestellt hat.
Das größte Problem ist, dass Hauptdarsteller Paul Mantee den Film über weite Strecken allein tragen muss. Das gelingt ihm nicht besonders gut, was teilweise auch an der schlechten Synchronisation liegt. Die Handlung wird außerdem etwas unsinnig, wenn nach einiger Zeit außerirdische Raumschiffe landen und der obligatorische »Freitag« auftritt. Es zeigt sich dann eine unsympathische, aber für den Zeitgeist des Amerikas dieser Zeit wohl typische Überheblichkeit der Hauptfigur.
Außerdem hinkt der Film von 1964 in Bezug auf Produktionswerte und Filmtechnik seiner Zeit hinterher. Die Raumschiffe – vor allem die außerirdischen – sind schlecht visualisiert. Das hatte Regisseur Byron Haskin bei seinem anderen Film »Kampf der Welten« schon 1953 deutlich besser hinbekommen. Auch von Musik, Charakterisierung und Szenenbild her hätte ich den Film eher in die Fünfziger eingestuft. Es ist kaum zu glauben, dass kurze Zeit später »2001 – Odyssee im Weltraum« in die Kinos kam, der dem Streifen hier gefühlte zwanzig Jahre voraus war.
Was bleibt, ist ein halbwegs sehenswerter, vor allem zeitgeschichtlich interessanter Film, der nach einer guten ersten Hälfte zunehmend uninteressant wird und hinter den Möglichkeiten seiner Zeit zurückbleibt.
Regie: Byron Haskin
Drehbuch: John C. Higgins
Schauspieler: Paul Mantee, Victor Lundin, Adam West
Musik: Nathan Van Cleave
Kamera: Winton C. Hoch
Land: USA
Start: 17.6.1964
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