
Ein weiteres interessantes Frühwerk kommt aus Frankreich und ist vor allem wegen seiner Originalschauplätze sehenswert.
Der Wächter Albert arbeitet auf dem Eiffelturm. Als er seinen Arbeitsplatz eines Morgens verlässt, sind alle Menschen in Paris scheinbar in ihrer Bewegung eingefroren. Während Albert durch die gespenstische Stadt läuft, landet ein Flugzeug in Paris, dessen Passagieren sich dieselbe Szenerie bietet. Albert stößt auf die Gruppe und schließlich vermuten sie, dass sie von dem seltsamen Effekt verschont wurden, weil sie sich in einer gewissen Höhe über dem Boden befanden. Endlich treffen sie auf einen verrückten Wissenschaftler, der mit einer Strahlenkanone das Unheil angerichtet hat.
Trotz der vielen Slapstickelemente spürt man eine unterschwellig verstörende Atmosphäre und fühlt sich an spätere Werke wie »I am Legend« oder mehr noch an »The Quiet Earth« erinnert, die sich mit einer verlassenen, leblosen Erde beschäftigen. Dass das Ganze vor fast einhundert Jahren entstanden ist und als Szenerie das Vorkriegsparis gewählt wurde, fasziniert umso mehr. Ein Großteil der Handlung spielt auf dem Eiffelturm, wo Regisseur Clair beeindruckende Aufnahmen gelangen.
Der Originalfilm dauerte etwa eine halbe Stunde, aber nach einer Restauration im Jahr 2000 konnten Filmhistoriker auch eine Schnittfassung von 61 Minuten Laufzeit wiederherstellen. Beide Versionen sind heute erhältlich.
Unbedingt anschauen!
Regie: René Clair
Drehbuch: René Clair
Schauspieler: Henri Rollan, Charles Martinelli, Louis Pré Fils, Albert Préjean, Madeline Rodrigue
Kamera: Maurice Desfassiaux, Paul Guichard
Land: F
Start: 26.02.1925
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