
In den Achtzigern gab es eine Vielzahl von Abenteuerfilmen, deren Helden Jugendliche oder Kinder sind. Prominentes Beispiel ist der Film »Goonies«. Das Science-Fiction-Genre bildet keine Ausnahme, wenn man sich Werke wie »E.T.« oder »Explorers« anschaut.
Auf derselben Schiene läuft »D.A.R.Y.L. – Der Außergewöhnliche«. Daryl, gespielt von Brett Oliver, den man als Bastian aus »Die unendliche Geschichte« kennt, kann sich nach einem Unfall an nichts mehr erinnern. Von seinen Eltern fehlt jede Spur. Er wird von den Pflegeeltern Joyce (Hurt) und Andy (McKean) liebevoll aufgenommen und freundet sich mit dem Nachbarsjungen Turtle an. Aber Daryl ist ein seltsamer Junge. Er versteht in der Schule alles etwas zu schnell, macht nicht den geringsten Ärger und ist ein As im Sport. Nach einiger Zeit tauchen seine vermeintlichen Eltern auf, die ihn in eine Forschungseinrichtung mitnehmen. Es stellt sich heraus: Daryl ist ein Roboter und soll abgeschaltet werden.
Aus dem Film hätte man etwas machen können. Es drängen sich Fragen auf, wie man mit Maschinen umgehen soll, die sich vom Menschen nicht mehr unterscheiden. Wenn sie in der Lage sind, Gefühle zu zeigen, haben sie dann vielleicht wirklich welche? Ab wann ist ein intelligenter Roboter eine eigene Lebensform?
Leider kratzt der Film bei der Beantwortung dieser Fragen nur an der Oberfläche. Er bietet wenige Wendungen, da man die Prämisse schon kennt, wenn man den Film einschaltet und die Handlung größtenteils vorhersehbar ist. Auch die Figuren bleiben blass, was aber mehr am Drehbuch als an den Schauspielern liegt. Es finden sich zweifelsfrei gute und eindeutig böse Personen. Letztere sind natürlich die fiesen Militärs, die Daryl abschalten wollen. Die Guten sind die Pflegeeltern und die geläuterten Wissenschaftler, die Daryl bei der Flucht aus der Einrichtung helfen. Es gibt ein paar achtzigerjahretypische Actionszenen mit Autoverfolgungsjagden und etwas familientauglichen Humor, womit die Zielgruppe klar umrissen ist.
Wenn man nicht zu viel erwartet, ist der Film unterhaltsam, nicht zuletzt wegen des Achtziger-Retro-Feelings. Jüngeren SF-Fans dürfte der Streifen allerdings zu langweilig sein.
Regie: Simon Wincer
Drehbuch: David Ambrose, Allan Scott, Jeffrey M. Ellis
Schauspieler: Berret Oliver, Colleen Camp, Mary Beth Hurt, Michael McKean
Musik: Marvin Hamlisch
Kamera: Frank Watts
Land: USA, GB
Budget: 12 Mio. $
Start: 14.06.1985 (USA)
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