
Hintergrund
Ich weiß noch, wie ich mich gefreut habe, als »Alien 3« gedreht wurde. Schließlich waren »Alien« und »Aliens« zwei der besten Science-Fiction-Filme, die ich bis dahin gesehen hatte und ich hoffte, dass mit Teil 3 ein würdiger Nachfolger in die Kinos kommen würde. Ach, wie wurde ich enttäuscht!
Der Film war bereits unter schlechten Vorzeichen in die Produktion gegangen. Nachdem man mit dem ursprünglichen Drehbuch von Science-Fiction-Autor William Gibson unzufrieden war, ging das Skript durch unzählige Hände, darunter auch David Twohy (»Riddick«), auf den die Idee mit dem Gefängnisplaneten zurückzuführen ist.
Immer wieder wurden Handlungselemente und Charaktere verworfen oder kamen neu hinzu und auch den Regiestuhl besetzte man vielfach um. Ursprünglich sollte Ridley Scott erneut Regie führen, dann waren zeitweise Walter Hill, Renny Harlin und Vincent Ward mit der Inszenierung betraut, die ihrerseits alle im Skript herumpfuschten.
Letztendlich übernahm der damals noch junge David Fincher die Regie, als das Projekt bereits sehr weit fortgeschritten war. Die Dreharbeiten starteten, während das Skript noch umgeschrieben wurde, unter anderem, weil Sets schon von vorhergehenden Drehbuchentwürfen gefertigt und irgendwie in den Film übernommen werden sollten.
Bewertung
Das Ergebnis ist eine Katastrophe. Unzufriedenstellend ausgearbeitete Charaktere, unlogische und sprunghafte Handlungselemente und in meinen Augen schlechte Spezialeffekte sorgen für den Niedergang eines ehemaligen Mythos. In den vorherigen Filmen hatte das Alien auch immer etwas Mythisches, Unheimliches. Hier verkommt es zu einem dämlichen Tier, das teilweise stumpf den Insassen des Gefängnisplaneten hinterherrennt. Keine der Figuren entwickelt Tiefe. Abgesehen von Charles Dance, der schon früh das Zeitliche segnet, sind die Charaktere des Gefängnisses klischeebeladen, unsympathisch und schlicht uninteressant.
Die Art und Weise, wie man den Übergang von zweiten zum dritten Teil realisiert und quasi im Vorbeigehen die Charaktere von Hicks und Newt entsorgt hat, ist eine Beleidigung für Fans des Vorgängers von James Cameron. Einzig Ripley rettet den Streifen noch bis zu einem gewissen Maß.
So entwickelt sich der Film zur öden Alien-Hatz durch die dunklen Gänge des Gefängnisses. Auch die von einigen gelobte düstere Atmosphäre des Streifens erschließt sich mir nicht, da keine Spannung aufkommt. Und Regisseur David Fincher, der sich gegen die permanente Einflussnahme des Studios nicht wehren konnte, sagte später ganz offen: »Niemand hasst diesen Film so sehr wie ich!«
Daten
Regie: David Fincher
Drehbuch: David Giler, Walter Hill
Schauspieler: Sigourney Weaver, Charles S. Dutton, Charles Dance, Lance Henriksen
Musik: Elliot Goldenthal
Kamera: Alex Thomson
Land: USA
Budget: 50 Mio. $
Start: 22.5.1992 (USA)
Links
https://en.wikipedia.org/wiki/Alien_3
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