
Der erste abendfüllende Film von Roland Emmerich war gleichzeitig seine Abschlussarbeit an der Filmhochschule HFF. Normalerweise standen den Filmstudenten dafür durchschnittlich 20.000 DM zur Verfügung, aber Emmerich hat es irgendwie geschafft, für seinen Science-Fiction-Film ein Budget von 1,2 Millionen DM zusammenzukratzen.
Auf der Raumstation Florida Arklab experimentieren die Wissenschaftsastronauten Billy (Müller) und Marek (Buchrieser) mit Systemen zur Wetterkontrolle auf der Erde. Aber das US-Militär will die Systeme nutzen, um eine Invasion auf der arabischen Halbinsel zu verschleiern. Billy und Marek versuchen, das zu verhindern.
Der Film ist vor allem wegen seiner technischen Umsetzung interessant. Von den Spezialeffekten her könnte es sich auch um eine deutlich teurere Hollywoodproduktion handeln, und so wundert es nicht, dass der als Abschlussarbeit einer Universität gedachte Streifen bei der Berlinale gezeigt wurde und einiges Aufsehen erregte. Einen Preis konnte er allerdings nicht gewinnen, denn das Werk leidet unter einem schwachen Drehbuch mit sehr konstruiert wirkenden Dialogen. Selbstverliebt zitiert der Streifen Szenen aus Emmerichs Lieblingsfilmen. Vor allem der Einfluss von »Alien« und »2001« wird sehr deutlich. Und diese Szenen, seien es Außenaufnahmen der Station oder (damals) futuristischer Computerbildschirme, wiederholen sich derart oft, dass es von der Handlung ablenkt und irgendwann nur noch langweilt.
Interessant ist der Film für Fans von Roland Emmerich, die sich sein Frühwerk anschauen wollen. Man merkt deutlich, dass der beliebte Regisseur von Blockbustern wie »Stargate« oder »Independence Day« noch einen weiten Weg zu gehen hatte. Für einen deutschen Neu-Regisseur war es damals jedenfalls mutig, auf Science-Fiction und Spannung zu setzen. Die Elite der Filmemacher und auch die meisten Feuilletonisten konnte darüber nur die Nase rümpfen, was letztlich dafür gesorgt hat, dass Emmerich in die USA »floh«, um seine Filme drehen zu können. Nun, sein Schaden war es nicht.
Für den durchschnittlichen Zuschauer eher uninteressant und sperrig, für den deutschen Science-Fiction-Film aber dennoch ein Meilenstein.
Regie: Roland Emmerich
Drehbuch: Roland Emmerich
Schauspieler: Franz Buchrieser, Richy Müller, Aviva Joel, Matthias Fuchs, Nicolas Lansky
Musik: Hubert Bartholomae
Kamera: Egon Werdin
Land: D
Budget: 1,2 Mio. DM
Start: 22.02.1984
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