
Das Jahr 1951 war ein gutes Jahr für den Science-Fiction-Film. Neben den Meisterwerken »Der Tag, an dem die Erde stillstand« und »Der jüngste Tag« gilt auch »Das Ding aus einer anderen Welt« als Meilenstein des Genres.
Nach einer Geschichte von John W. Campbell aus dem Jahre 1938 gedreht, geht es um eine Forschungsstation in der Arktis, in deren Nähe eine fliegende Untertasse abgestürzt ist. Ein Team aus Wissenschaftlern und Militärs stößt auf die Leiche eines Aliens, der in der Forschungsstation wieder zum Leben erwacht und Jagd auf die Expeditionsmitglieder macht.
Es ist das erste Mal, dass ein außerirdisches Monster in einem Science-Fiction-Film vorkommt, und darum darf »Das Ding aus einer anderen Welt« als Vorläufer aller Vertreter dieses Subgenres gelten – von »Der Blob« bis hin zu »Alien«.
Aus heutiger Sicht wirkt der Film doch etwas angestaubt. Das stöhnende, humpelnde Monster ist ganz klar ein Schauspieler in einem frankensteinähnlichen Kostüm und dürfte heute mehr zum Schmunzeln anregen als Grusel zu erzeugen. Gut gelungen sind jedoch die Kulissen der Forschungsstation im ewigen Eis und neben den überzeugenden Charakteren auch die Dialoge.
Viele zur Zeit des Kalten Krieges vorherrschende Themen finden sich in dem Film wieder. Die Infiltration der Basis durch ein fremdes Wesen wurde oft als Parabel auf die Angst des Westens vor kommunistischer Unterwanderung verstanden. Immerhin erwartete man den Angriff sowjetischer Atomraketen über den Nordpol kommend. Typisch ist auch das Bild des Physikers, dem wissenschaftliche Neugier wichtiger ist alles andere, selbst wichtiger als der Schutz der Menschheit. Das war sechs Jahre nach der Erfindung der Atombombe das Bild, das die Bevölkerung von den forschenden Eliten hatte.
John Carpenters Remake aus dem Jahre 1981 hält sich enger an die Romanvorlage, in der das außerirdische Wesen seine Gestalt verändern kann. Das hatte man mit den damaligen Effekten aber nicht hingekriegt. Wer sich für die Geschichte des SF-Films interessiert, der sollte diesen Klassiker auf keinen Fall verpassen.
Regie: Christian Nyby
Drehbuch: Charles Lederer
Schauspieler: Margaret Sheridan, Kenneth Tobey, Douglas Spencer, Robert O. Cornthwaite, James Arness
Musik: Dimitri Tiomkin
Kamera: Russell Harlan
Land: USA
Start: 27.4.1951
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