
„Klaatu Barada Nikto“. Wenn von diesem Film etwas in Erinnerung geblieben ist, dann in erster Linie jene Zeilen, die so oft in den Jahrzehnten danach zitiert wurden. Aber es wäre zu wenig, den intelligenten Sci-Fi-Thriller auf die kuriosen außerirdischen Worte zu herunterzubrechen.
Im Washington des Kalten Krieges landet ein außerirdisches Raumschiff und heraus steigt ein Fremder (Rennie). Natürlich ist die Untertasse im Nu von Militärs umzingelt und als der Fremde ein Geschenk für den Präsidenten aus seiner Tasche holt, hält ein Soldat es für eine Waffe. Er schießt den Außerirdischen nieder, der sogleich in ein Hospital gebracht wird. In das Raumschiff kommt indes niemand herein, da es von Gort, einem riesigen Roboter, bewacht wird. Klaatu, so der Name des Fremden, erholt sich rasch und drängt auf eine Konferenz aller Regierungsführer der Erde, was ihm wegen der politischen Situation aber verweigert wird. Also flieht er und versucht im Geheimen, Kontakt zu den Führern der Erde aufzunehmen. Er mietet sich in einer Pension ein, freundet sich dort mit der jungen Helen (Neal) und ihrem Sohn Bobby an und lernt dabei viel über die Eigenheiten der Menschen. Aber Klaatu ist nicht aus Forscherdrang auf der Erde. Die Zeit drängt, denn er bringt eine drastische Warnung an die Menschheit, der die Vernichtung droht.
Im Gegensatz zu vielen anderen SF-Produktionen setzt der Film nicht auf Invasionsängste und vordergründigen Grusel, sondern hält dem Amerika des Kalten Krieges mit seiner Angst vor kommunistischer Unterwanderung den Spiegel vor und demonstriert den Irrsinn der damaligen Paranoia. Dabei hat der Film vor allem am Ende eine klare Botschaft, die heute relativ akzeptiert ist, zu jener Zeit allerdings einen fast schon subversiven Unterton hatte, was verschiedene konservative Zeitungen in ihren Rezensionen auch bemängelten.
Die Schauspieler, vor allem Michael Rennie als Klaatu, spielen eindringlich und überzeugend. Sam Jaffe mimt vielleicht etwas zu sehr den zerstreuten Wissenschaftler, aber das ging wohl zu der damaligen Zeit nicht anders.
In Amerika war der Film leidlich erfolgreich. Heute hingegen taucht der Streifen regelmäßig in Bestenlisten auf, als ein Beispiel für einen der wenigen Science-Fiction-Werke, die mit dem Alter reifen wie guter Wein.
Science-Fiction-Fans sollten den Film wenigstens einmal gesehen haben.
Regie: Robert Wise
Drehbuch: Edmund H. North
Schauspieler: Michael Rennie, Patricia Neal, Hugh Marlowe, Sam Jaffe
Musik: Bernard Herrmann
Kamera: Leo Tover
Land: USA
Budget: 1 Mio. $
Start: 28.09.1951
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