
»Invasion vom Mars« ist zwar nicht so bekannt wie »Kampf der Welten«, der im selben Jahr erschien, aber trotzdem ein sehenswerter Klassiker, der den Zeitgeist der Fünfziger vielleicht sogar noch etwas besser einfängt.
Der kleine David sieht eines Nachts in den Hügeln hinter dem Haus ein seltsames Licht. Seine Eltern, die nach dem Rechten schauen, sind plötzlich total verändert – ebenso wie die Polizisten, die in den Hügeln verschwinden und nach einiger Zeit wieder auftauchen. Wie es scheint, hat sich ein Raumschiff vom Mars dort versteckt. Mit kleinen Sendern, welche die Marsianer dort aufkreuzenden Ahnungslosen in den Nacken pflanzen, werden die Menschen in willenlose Zombies verwandelt. Von den Marsianern ferngesteuert, sollen sie eine Rakete sabotieren, die auf dem nahegelegenen Forschungsgelände gebaut wird.
Der Film wird aus der Sicht von David gezeigt, dem es schließlich gelingt, mit Hilfe eines Astronomen das Militär zu informieren.
Der Film erzählt seine Geschichte in knackigen 77 Minuten und hat somit keine Längen. Er greift die Angst der Fünfziger vor kommunistischer Unterwanderung auf und ist Vorläufer eines ganzen Subgenres, in dem Außerirdische die ahnungslosen Menschen übernehmen. Natürlich sind viele Elemente sehr naiv. Das fängt bei den lächerlichen, grünen Kostümen der Außerirdischen an und hört bei dem schwachsinnigen Technobabble des Astronomen auf. Im Gegensatz zu »Kampf der Welten« ist hier die gut aufgestellte US-Armee schließlich publikumswirksam siegreich. Unbefriedigend war allerdings das Ende, in dem sich die ganze Handlung als Traum des Jungen herausstellte. Deshalb wurde der Film für den europäischen Markt überhastet umgeschnitten, wodurch »Invasion vom Mars« nach dem Höhepunkt sehr abrupt endet. Diese Version bekommt man auf DVD heute am häufigsten zu sehen.
Trotzdem baut der Film effektiv eine bedrohliche Atmosphäre auf, ist stellenweise sehr spannend und vor allem um Längen besser als Tobe Hoopers misslungenes Remake von 1986.
Regie: William Cameron Menzies
Drehbuch: Richard Blake
Schauspieler: Jimmy Hunt, Helena Carter, Arthur Franz, Morris Ankrum, Leif Erickson
Musik: Raoul Kraushaar
Kamera: John F. Seitz
Land: USA
Budget: 290.000 $
Start: 22.4.1953
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