
Den Klassiker aus den Fünfzigerjahren hatte ich schon lange nicht mehr gesehen. Wurde also Zeit, die Scheibe nochmal im DVD-Spieler rotieren zu lassen. Und es ist mir immer noch ganz klar, dass sich dieser Film das Prädikat »Klassiker« wirklich verdient hat.
Der Plot: Ein Meteor geht in der Nähe einer Kleinstadt in Kalifornien nieder. Der interplanetare Gesteinsbrocken ist hohl und mehrere mantarochenähnliche Raumschiffe kommen heraus. Das herbeigerufene Militär wird von Hitze- und Disintegrationsstrahlen vernichtet und der Film folgt dem Physiker Forrest (Barry), der mit seiner Bekanntschaft Sylvia (Robinson) vor den Außerirdischen flieht. Dabei kommen sie den Wesen näher, als ihnen lieb ist. Als die Invasoren eine Stadt nach der anderen auslöschen, bleibt nur der verzweifelte Versuch, die fremden Raumschiffe mit Atomwaffen zu besiegen.
Dass der Film tatsächlich ein Klassiker ist, liegt zum größten Teil an den für die Fünfzigerjahre wegweisenden Spezialeffekten. Die ungewöhnlichen Designs der Raumschiffe und Außerirdischen setzten sich wohltuend von den sonst auf der Leinwand gezeigten Untertassen ab. Hitze- und Todesstrahlen haben die Filmtechniker wirklich gut hinbekommen. Die Szenen der Vernichtung von Militärgerät und Städten hat man mit Filmmaterial aus dem Zweiten Weltkrieg kombiniert, was dem Ganzen einen unheimlichen Realismus und Authentizität verleiht.
Wobei sich die Macher aber selbst übertroffen haben, sind die genialen Soundeffekte. Die Töne der Hitzestrahlen (rückwärts abgespielte E-Gitarren) und die Geräusche der Raumschiffe scheinen nicht von dieser Welt zu sein und sind für die Fünfziger sehr ungewöhnlich. Star Trek-Fans sollten auf die Töne der grünen Auflösungsstrahlen achten. Die wurden durch das Schlagen auf unter Spannung stehenden Stahlseilen realisiert und später für die akustischen Effekte der Photonentorpedos benutzt.
Gut, die Figuren entsprechen den gängigen Klischees der Fünfziger. Der Held ist Atomphysiker und seine Begleiterin eine ängstliche Kleinstadtfrau. Ein heroischer und kluger General leitet den Gegenangriff und ein tapferer Priester mit der Bibel in der Hand marschiert mutig auf die Raumschiffe zu, um einen Krieg doch noch zu verhindern. Aber die Protagonisten sind durchweg sympathisch gespielt (im Gegensatz zu den Hauptpersonen der späteren Spielberg-Verfilmung) und man kann sich mit ihnen identifizieren. Der Film ist mit 80 Minuten Dauer knackig kurz und die Handlung konzentriert sich auf das Wesentliche, ohne sich in Nebenschauplätzen zu verlieren, was ich positiv finde. Die Weltuntergangsatmosphäre in den angegriffenen Städten kommt jedenfalls gut rüber.
Als Science-Fiction-Fan sollte man diesen Film unbedingt in seinem Regal haben.
Regie: Byron Haskin
Drehbuch: Barré Lyndon
Schauspieler: Gene Barry, Ann Robinson
Musik: Leith Stevens
Kamera: George Barnes
Land: USA
Budget: 2 Mio. $
Start: 26.8.1953
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