Star Trek VI: Das unentdeckte Land

Die Hintergründe

Nach den harschen Kritiken des vorangegangenen »Star Trek«-Films und den miesen Einspielergebnissen war zunächst nicht gewiss, wie es mit der Filmserie weitergehen sollte. Man beschloss, zum fünfundzwanzigsten Jubiläum der Originalserie wieder einen Film in die Kinos zu bringen. Was genau, war lange unklar. Es gab Überlegungen, ein Prequel der Originalserie mit anderen Schauspielern zu drehen. Es sollte Kirk und Co. auf der Sternenakademie im Stil von »Top Gun« zeigen. Diese Idee wurde schnell wieder verworfen, und letztendlich drehte man einen Film mit der Original-Crew. Klar war aber, dass es der letzte Film mit der klassischen Darstellerriege werden würde.

Ein erster Drehbuchentwurf handelte von einem Kampf gegen wurmähnliche Aliens, denen alle Stammcharaktere bis auf McCoy und Spock heroisch zum Opfer fallen sollten. Schließlich trafen sich Spock-Darsteller Nimoy und Regisseur Meyer zu einem Brainstorming. Kurz zuvor war in der realen Welt die Berliner Mauer gefallen und die beiden überlegten, wie das Ende eines kalten Krieges wohl im Weltall aussehen könnte. Meyer arbeitete seine Idee eines Friedens mit den Klingonen in Rekordzeit aus und damit stand der Plot. Die Dreharbeiten starteten.

Die Handlung

Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Im Film geht es darum, dass der Kanzler der Klingonen, Gorkon, einen Frieden mit der Föderation anstrebt, wobei Hardliner auf beiden Seiten kein Interesse an einem Friedensvertrag haben. Die Enterprise soll den Kanzler zu den Verhandlungen auf der Erde eskortieren. Dabei kommt es zu einem Attentat und der Politiker stirbt. Alles deutet daraufhin, dass Kirk und die Besatzung der Enterprise für dieses Verbrechen verantwortlich sind. Kirk wird zusammen mit McCoy verurteilt und in ein Straflager gebracht, während Spock auf der Enterprise fieberhaft versucht, die wahren Attentäter zu finden.

Meine Meinung

Der sechste Film ist ein astreiner Politthriller im Weltall und meiner Meinung nach von den bisher erschienenen der spannendste. Die Schauspieler, besonders Shatner und Kelley, agieren etwas müde und kraftlos, aber umso überzeugender sind die hochkarätig besetzten Nebenfiguren, darunter David Warner als Kanzler Gorkon und Kim Cattrall als Vulkanierin Valeris. Die beste Leistung zeigt Christopher Plummer als klingonischer General Chang, der nicht nur ein alter, einäugiger Haudegen ist, sondern auch mühelos Shakespeare rezitieren kann. Besonders bei den hintergründigen Wortgefechten während des gemeinsamen Abendessens zeigt sich die Skepsis ob des anstehenden Friedens auf beiden Seiten.

Das überzeugende Drehbuch mit den hervorragenden Dialogen schrieb Regisseur Meyer gemeinsam mit Denny Martin Finn. Es wurde im Film konsequent und routiniert umgesetzt.
Die Spezialeffekte bewegen sich von mittelmäßig bis innovativ. Einerseits war man wegen des begrenzten Budgets wieder auf das Recyceln von zehn Jahre alten Schiffsmodellen angewiesen, andererseits traute man sich für Morphingszenen und Blutstropfen in der Schwerelosigkeit an die neue Digitaltechnik. Auch aus der damals im Dreh befindlichen Serie »Star Trek: The Next Generation« verwendete man Sets, was im Film deutlich erkennbar ist.

»Das unentdeckte Land« wurde von Kritikern und Zuschauern begeistert aufgenommen und machte das Desaster mit dem Vorgängerfilm mehr als wett.

Daten

Regie: Nicholas Meyer
Drehbuch: Nicholas Meyer, Denny Martin Flinn
Schauspieler: William Shatner, Leonard Nimoy, DeForest Kelley, James Doohan, George Takei, Nichelle Nichols, Walter Koenig, Kim Cattrall, Christopher Plummer, David Warner
Musik: Cliff Eidelman
Kamera: Hiro Narita
Land: USA
Budget: 27 Mio. $
Start: 06.12.1991

Quellen

https://en.wikipedia.org/wiki/Star_Trek_V:_The_Final_Frontier

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