Avatar: The Way of Water

Avatar: The Way of Water

Hintergrund

Nach James Camerons Meilenstein »Avatar« in 2009, der den Kinos einen beeindruckenden 3D-Boom bescherte, wurde schnell von einer Fortsetzung geredet. Nach dem Erfolg des Films sollte das erste Sequel eigentlich schon 2014 in den Kinos erscheinen. Doch dann begannen die Verzögerungen. Cameron hatte immer mehr Ideen, die schließlich den Rahmen für einen einzelnen Film sprengten und dazu führten, dass statt Avatar 2 dann plötzlich Avatar 2 bis 5 in Planung gingen. Da diese aufeinander abgestimmt werden sollten, mussten zunächst Konzepte für alle Drehbücher vorliegen. Dann entschied man sich, zunächst Avatar 2 und 3 zusammen zu drehen und die Entscheidung für die letzten beiden Sequels vom Erfolg der ersten beiden abhängig zu machen. Die Ausarbeitung der Drehbücher dauerte dann ganze vier Jahre.

Mit den Dreharbeiten in Neuseeland wurde darum erst 2017 begonnen. Die Schauspieler verbrachten die Zeit dort zum größten Teil vor Bluescreenwänden, bevor sie wieder nach Hause fuhren. Daran schloss sich die aufwändige Nachbearbeitung an, gefolgt von den abschließenden Dreharbeiten in richtigen Kulissen mit zahlreichen Statisten aus Neuseeland. Diese Dreharbeiten wurden im März 2020 wegen Covid-19 unterbrochen. Die Produktion stand monatelang still und James Cameron, der zu diesem Zeitpunkt in den USA weilte, konnte wegen der restriktiven Regelungen der Regierung nicht nach Neuseeland zurückkehren. Das wurde ihm erst im Sommer 2020 erlaubt und er und andere Mitglieder der Crew mussten zunächst einige Wochen in strenger Isolation verbringen. Unter strengsten Bedingungen wurde die Produktion wieder aufgenommen. Schließlich, nach drei Jahren, endeten die Dreharbeiten im September 2020, wobei es in den Monaten danach noch einige Nachdrehs gab.

Es kam wegen Corona noch zu weiteren Verzögerungen, die James Cameron aber konsequent für die Spezialeffekte und die Nachbearbeitung nutzte. Zwischendurch gab es sogar Gerüchte, Cameron hätte währendessen eine neue Art von 3D-Film erfunden, bei denen Zuschauer im Kino keine Brille mehr benötigen, aber das wurde dann von dem Filmemacher dementiert.
Schließlich kam »Avatar: The Way of Water« dann in der Vorweihnachtszeit 2022 in die Kinos. Wegen Krankheit und einer Urlaubsreise kam ich erst Ende Januar dazu, ins Kino zu gehen. Es war der erste Kinofilm nach Corona, den ich mit meiner Frau gemeinsam ansah.

Und was soll ich sagen? Der Film hat uns sehr gut gefallen. Wir hatten zunächst Angst wegen der langen Laufzeit von über drei Stunden, aber es stellte sich heraus, dass der Film nicht eine Minute zu lang ist.

Handlung

Die Handlung hat zunächst einmal wenig Neues zu bieten. Nach dem Sieg über die »Himmelsmenschen« kommt Jake Sully bei den Na´vi unter und zieht dort eine Familie groß. Doch nach einigen Jahren trifft eine neue Flotte von der Erde ein. An Bord: ein Avatar mit dem Bewusstsein von Colonel Miles Quaritch, dem Bösewicht des ersten Teils. Der setzt Himmel und Erde in Bewegung, um sich an Jake Sully zu rächen. Dieser flieht mit seiner Familie zu dem Volk der Metkayina, die teils auf dem Land, teils im Wasser leben. Aber durch einen Fehler wird Jakes Familie von Quaritch aufgespürt und es kommt wieder einmal zum Krieg gegen die Menschen.

Bewertung

Nun, wegen der Handlung geht man nicht in den Film. Aber das war ja auch schon im ersten Teil so. Nein, man geht wegen der atemberaubenden Bilder. Und da liefert Cameron, wie man es von ihm gewohnt ist. Man sieht fantastische Aufnahmen von dem Leben der Menschen und Na´vi auf Pandora mit seiner üppigen Flora und Fauna. Und diese Bilder sind inzwischen so lebensecht, dass man meint, eine Dokumentation zu sehen. Es ist fantastisch, wie weit es die Filmtechnik in den vergangenen Jahren gebracht hat. Cameron setzt die Technik gekonnt ein. Die Zeit seit dem ersten Teil hat er gut genutzt und vor allem das Augenmerk auf kleinste Details ist dem Film deutlich anzusehen. Am Ende kommt es dann wieder zu brachialen Actionszenen, ganz ähnlich wie im Vorgänger. Aber auch hier stehen stets Mensch und Familie im Vordergrund, so dass die Gewalt nicht zum Selbstzweck verkommt.

Bei allen Tricks und Spezialeffekten stehen leider doch die Schauspieler etwas im Hintergrund, die mittels Motion Capturing den Na’vi ihre Gesichter leihen. Ich kann verstehen, wenn einige Akteure mit dieser Art des Filmemachens nichts zu tun haben wollen.

Nachdem James Horner nach dem ersten Teil bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kam, übernahm Simon Franglen die Komposition der Filmmusik, beschränkt sich aber hörbar auf Rezitationen der Musik des ersten Teils.

Von der Handlung her erinnern viele Elemente an frühere Cameron-Kassenschlager. Es gibt Unterwasseraufnahmen wie in »Abyss«, sinkende Schiffe wie in »Titanic« und einige Sequenzen erinnern auch an Filme wie »Aliens« und »Terminator 2«. Vielleicht ist das einfach so bei Autorenfilmern, dass sie ihren eigenen Stil und ihre eigenen Themen entwickeln und man merkt das als Zuschauer dann einfach irgendwann.

Fazit

Ich fand den Film jedenfalls atemberaubend und kann ihn nur empfehlen. Allerdings muss man auch sagen, dass dieses Spektakel für die große Leinwand gemacht ist und in der späteren Heimkinoauswertung doch viel von seiner Wirkung verlieren dürfte. Ich kann nur deutlich nahelegen, ihn im Kino zu sehen, solange es noch geht.

Daten

Regie: James Cameron
Drehbuch: James Cameron, Josh Friedman
Schauspieler: Sam Worthington, Zoe Saldana, Stephen Lang, Britain Dalton, Sigourney Weaver, Jack Champion, Jamie Flatters, Cliff Curtis, Kate Winslet, Edie Falco
Musik: Simon Franglen
Kamera: Russell Carpenter
Land: USA
Budget: 350 Mio. $
Kinostart: 6.12.2022

Links

https://de.wikipedia.org/wiki/Avatar:_The_Way_of_Water

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